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Risikomanagement

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Was versteht man unter Risikomanagement?

Risikomanagement bezieht sich auf den Prozess der Identifikation, Bewertung und Steuerung von Risiken, die Unternehmensziele oder Projekte negativ beeinflussen können. Es beinhaltet die systematische Identifikation potenzieller Risiken, sowie die Bewertung der Wahrscheinlichkeit ihres Auftretens und der möglichen Auswirkungen. Im Rahmen dieser Herausforderungen werden Strategien und Maßnahmen entwickelt, um mit ihnen umzugehen und sie zu bewältigen. 

Risikomanagement im Projektmanagement

Im Projektmanagement spielt Risikomanagement eine entscheidende Rolle, da Projekte oft mit Unsicherheiten und unvorhersehbaren Herausforderungen konfrontiert sind. Das Risikomanagement ist dabei ein ständiger Begleiter im Projektalltag, da immer wieder die Ist-Zustände überprüft und neubewertet werden müssen, um sicherzustellen, dass die Projektziele erreicht werden können. Sollten dabei neue Herausforderungen oder Risiken zu Tage kommen, können Maßnahmen und Projektpläne sofort angepasst werden. 

Der Umgang mit solchen Situationen fällt unterschiedlich aus. Projektbeteiligte können Risiken ignorieren, ihnen auszuweichen oder sie bewusst in Kauf zu nehmen, um das Projekt voranzutreiben. In den meisten Situationen ist das Verhalten jedoch dadurch geprägt, Risiken bewusst minimieren oder vermeiden zu wollen. Risiken werden häufiger in kritischen Zeiten eingegangen. 

Risikomanagement im Projektmanagement

Die 4 Bereiche des Risikomanagements

1. Identifikation von Risiken

Der erste Schritt im Risikomanagement ist es, Risiken zu identifizieren. Hierbei werden mit den Projektbeteiligten systematisch mögliche Risiken ermittelt, die sich auf die Erreichung von Zielen oder den erfolgreichen Abschluss von Projekten auswirken können.  

2. Risikoanalyse und -bewertung

Hierbei wird die Eintrittswahrscheinlichkeit von Risiken analysiert sowie die Schwere ihrer Auswirkungen. Diese Bewertung ermöglicht es, Risiken zu priorisieren. 

3. Risikomonitoring

Das Risikomonitoring beinhaltet eine kontinuierliche Überwachung der identifizierten Risiken im Projektverlauf. Damit soll sichergestellt werden, dass die ursprünglich identifizierten Risiken weiterhin angemessen bewertet sind und potenzielle Veränderungen oder neue Risiken zeitnah erkannt werden können.

4. Risikobewältigung

Die Risikobewältigung umfasst die Entwicklung und Umsetzung von Strategien, um identifizierte Risiken zu minimieren oder zu kontrollieren.  

 

Vorteile von Risikomanagement im Projektmanagement

Bei kleinen und unkomplizierten Projekten ist ein umfassendes Risikomanagement nicht immer unbedingt erforderlich. Jedoch wird die Notwendigkeit dieses Prozesses umso bedeutsamer, wenn Projekte viele Abteilungen oder Bereichen involvieren oder mit erheblichem finanziellem und zeitlichem Aufwand verbunden sind. Die Implementierung eines systematischen Risikomanagements bietet eine Reihe von Vorteilen, die den Erfolg und die Effizienz dieser Projekte verbessern können. 

  • Früherkennung von Herausforderungen:
    Risikomanagement ermöglicht es, potenzielle Probleme und Herausforderungen frühzeitig zu erkennen. Durch eine proaktive Herangehensweise können mögliche Schwierigkeiten in einem frühen Stadium identifiziert und behoben werden, bevor sie sich zu ernsthaften Problemen entwickeln. 
  • Bessere Ressourcenplanung:
    Durch die systematische Analyse und Bewertung von Risiken können Ressourcen effizienter geplant und eingesetzt werden. Dies trägt dazu bei, unnötige Kosten zu vermeiden und sicherzustellen, dass die verfügbaren Ressourcen optimal genutzt werden. 
  • Erhöhte Projekttransparenz:
    Risikomanagement schafft Klarheit über potenzielle Unsicherheiten und wie sich diese auf ein Projekt auswirken könnten. Das fördert die Transparenz und ermöglicht es, auf allen Ebenen des Projektmanagements fundierte Entscheidungen zu treffen. 
  • Verbesserte Entscheidungsqualität:
    Die systematische Bewertung von Risiken erleichtert auch die Entscheidungsfindung.  Indem sie umfassend Kenntnis der potenziellen Risiken und ihrer Wahrscheinlichkeiten erhalten, können Projektbeteiligte fundiertere Entscheidungen treffen. 
  • Effektive Kommunikation:
    Ein strukturiertes Risikomanagement erleichtert die Kommunikation innerhalb des Projektteams und mit relevanten Stakeholdern. Die offene Diskussion über Risiken fördert das Verständnis und ermöglicht es, gemeinsame Strategien zur Risikobewältigung zu entwickeln. 
  • Schutz vor finanziellen Verlusten:
    Risikomanagement minimiert die Wahrscheinlichkeit von unerwarteten finanziellen Verlusten, indem potenzielle Risiken proaktiv erkannt und entsprechende Maßnahmen ergriffen werden. 

Beispiele für Risiken im Projektmanagement

Es gibt eine Reihe von Risiken im Projektalltag.  Hier folgen die häufigsten:

  • Ressourcenknappheit: Die fehlende Verfügbarkeit wesentlicher Ressourcen wie Personal, Material oder Finanzen kann die reibungslose Umsetzung von Projekten stark beeinträchtigen. Diese möglichen Einschränkungen erfordern eine strategische Ressourcenplanung. 
  • Zeitverschiebungen: Der festgelegte Zeitrahmen für ein Projekt kann nicht eingehalten werden. Dies kann verschiedene Ursachen haben, wie unerwartete Herausforderungen, Änderungen im Projektumfang oder Verzögerungen bei der Bereitstellung von Ressourcen. 
  • Technische Probleme: Oftmals treten Schwierigkeiten oder Störungen im Zusammenhang mit der eingesetzten Technologie auf. Diese können die Effizienz beeinträchtigen und zu Ausfällen führen. Diese Hindernisse müssen schnell behoben werden, um den Projektverlauf nicht zu gefährden. 
  • Finanzielle Verluste: Finanzielle Verluste resultieren aus Budgetüberschreitungen oder unerwarteten Kosten im Verlauf eines Projekts.  
  • Imageverlust: Er entsteht, wenn das Ansehen eines Unternehmens durch negative Ereignisse oder Entscheidungen beeinträchtigt wird. Dies kann zu einem Vertrauensverlust bei Kunden, Partnern und der Öffentlichkeit führen. 
  • Probleme bei der Qualitätssicherung: Es treten Schwierigkeiten bei der Qualitätssicherung auf, die verhindern, dass hohe Qualitätsstandards in Produkten oder Dienstleistungen erreicht oder aufrechterhalten werden können. Dies kann sich negativ auf die Kundenzufriedenheit und den Ruf des Unternehmens auswirken. 

Methoden des Risikomanagements

SWOT-Analyse

Für neue Projekte, die Teams vor unbekannte Herausforderungen oder größere Unsicherheiten stellen, ist es sinnvoll eine SWOT-Analyse durchzuführen. Hier werden zunächst Stärken und Schwächen identifiziert, von denen dann Chancen und Risiken abgeleitet werden können. Die Risiken dienen als Basis für das Risikomanagement.  

Delphi-Methode

Bei der Delphi-Methode werden mehrere Experten unabhängig voneinander und anonym nach ihrer Einschätzung zu bestimmten Risiken befragt. Sollten sich die Meinungen stark voneinander unterscheiden, werden die verschiedenen Aussagen an die Experten zurückgespielt. Das Ziel ist es, eine Diskussion anzuregen, um so die wichtigsten Risiken zu identifizieren.  

Fehlerbaumanalyse (FBA)

Die Fehlerbaumanalyse wird verwendet, um die Ursachen von unerwünschten Ereignissen in einem System zu analysieren. Sie erstellt einen logischen Baum, der die Hierarchie der Fehlerquellen darstellt, wobei der Hauptauslöser am oberen Ende steht. Die FBA ermöglicht eine systematische Analyse, visualisiert Ursachen und identifiziert Schwachstellen. 

Fehlermöglichkeits- und Einflussanalyse (FMEA)

Die FMEA ist eine Methode zur Analyse von möglichen Fehlerquellen in einem komplexen Prozess oder System. Dabei werden potenzielle Fehlerquellen frühzeitig identifiziert, bewertet und priorisiert. Durch die frühzeitige Erkennung von potenziellen Risiken, können präventive Maßnahmen entwickelt werden.

Monte Carlo Simulation

Die Monte Carlo Simulation ist eine statistische Methode, die es ermöglicht, verschiedene Szenarien und Wahrscheinlichkeiten eines Ereignisses zu modellieren. Im Risikomanagement wird dies genutzt, um die Unsicherheit hinsichtlich der Projektdauer, Kosten oder anderer variabler Faktoren zu quantifizieren. 

Risikomatrix

Die Risikomatrix ist ein visuelles Hilfsmittel, das Risiken basierend auf ihrer Eintrittswahrscheinlichkeit und ihren Auswirkungen darstellt. Die Risiken werden in Kategorien eingeteilt, wie z.B. geringes, mittleres und hohes Risiko. Diese Matrix ermöglicht es, die Risikolage schnell einzuschätzen und hilft dabei, Maßnahmen zur Risikobewältigung zu priorisieren. 

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