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ESG Reporting

cplace Glossar

Was ist ESG-Reporting?

In der Nachhaltigkeitsberichterstattung spielt der Begriff ESG-Reporting eine wichtige Rolle und ist ein zentraler Bestandteil davon. Die Abkürzung ESG steht für Environmental Social Governance. Der Begriff bezieht sich demnach auf den Prozess, bei dem die drei Bereiche Umwelt (Environmental), Soziales (Social) und verantwortungsvolle Unternehmensführung (Governance), gemessen, bewertet und transparent dargestellt werden. Ziel ist hierbei, dass Unternehmen die Aktivitäten bezüglich Nachhaltigkeit und CSR (Corporate Social Responsibility) offenlegen zu können.
Der Begriff stammt ursprünglich aus der Finanzwelt und dient vor allem auch Stakeholdern als Entscheidungsgrundlage. Die Kennzahlen, die in dem Bericht veröffentlicht werden, machen die Berichte messbar und vergleichbar.  

Vor allem auch in den Software- und Projektmanagementsektoren gewinnt das ESG-Reporting zunehmend an Bedeutung, um allen Anforderungen gerecht zu werden, den Stakeholdern ausreichend Informationen zu liefern und auch die Wettbewerbsfähigkeit und das Ansehen durch verantwortungsvolle Geschäftspraktiken zu stärken. 

European Sustainability Reporting Standards (ESRS)  

Die ersten Entwürfe des European Sustainability Reporting Standards (ESRS) zeigen, wie komplex die Berichterstattung sein kann. Insgesamt werden hier 70 Kennzahlen in den Entwürfen erfasst und den drei Bereichen zugeordnet.  

32 von diesen Kennzahlen fallen auf den Bereich Umwelt. Dies bedeutet, dass im Rahmen des ESRS die relevanten Umweltthemen unter anderem in die folgenden Kategorien unterteilt werden: Klimawandel, Umweltverschmutzung, Wasser- und Meeresressourcen, Biodiversität u.v.m. 

Weitere 32 Kennzahlen werden dem Bereich Soziales zugeordnet. Hierbei können die Themen wie folgt unterteilt werden: eigene Arbeitskräfte, Arbeitskräfte in der Wertschöpfungskette, Kunden, Endverbraucher und betroffene Gemeinschaften. 

Im Bereich Governance geht es mehr um die verantwortungsvollen Geschäftspraktiken (Schwerpunkte: Diversität, Korruptionsbekämpfung, usw.) und weniger um datengetriebene Kennzahlen. Dem Bereich werden die letzten sechs Indikatoren zugewiesen.  

Diese Kennzahlen helfen auch Aktionären und Stakeholdern, das Unternehmen besser bewerten zu können. Unternehmen werden im Reporting besser gerankt, je mehr ESG-Kriterien sie erfüllen. 

Die ESRS sind für alle europäischen Unternehmen, die ein ESG Reporting erstellen müssen, verbindliche Standards.  

 

Weitere verpflichtende EU-Richtlinien

Neben den ESRS müssen auch die Richtlinien zur CSRD (Corporate Sustainability Reporting Directive) eingehalten werden, hierbei spielen vor allem die nicht- finanziellen Berichterstattungen eine wichtige Rolle (bspw. Nachhaltigkeitsziele, Rolle des Aufsichtsrats).  

Eine weitere wichtige EU-Richtlinie ist die EU-Taxonomie, die Richtlinien für klima- und umweltfreundliche Investitionen und Aufgaben beinhalten. Überdies hinaus spielen die SFDR (Sustainable Finance Disclosure Regulation) eine wichtige Rolle. Hierbei müssen alle Beteiligten die Nachhaltigkeit ihrer Finanzprodukte offenlegen. 

Die agile Organisation

Wer ist zum ESG-Reporting verpflichtet?

Das ESG Reporting ist für einige Branchen noch freiwillig, alle kapitalmarktorientierten Unternehmen sind allerdings verpflichtet einen Nachhaltigkeitsbericht zu erstellen.  Diese Regelung soll ab dem 01.01.2025 auch für alle große Unternehmen (wie Banken, Versicherungen, Haftungsbeschränkte Personenhandelsgesellschaften) in Kraft treten.

Solche Unternehmen sind allerdings nur für die Erstellung verpflichtet, sobald sie zwei von diesen drei Kriterien erfüllen: 

  • Mindestens 250 Beschäftigte 
  • Nettoumsatz mind. 50 Millionen € 
  • Bilanzsumme mind. 250 Millionen € 

Die Verpflichtung einen Nachhaltigkeitsbericht zu erstellen, soll ab dem 01.01.2026 auch für kleine und mittlere Unternehmen als verpflichtend gelten, wenn sie kapitalmarktorientiert sind und zwei der drei Kriterien erfüllt:  

  • Mind. 10 Mitarbeitende 
  • Nettoumsatz von mind. 50 Millionen € 
  • Bilanzsumme von mind. 25 Millionen € 

Wie funktioniert das ESG-Rating?

Innerhalb des Ratings werden Unternehmen bewertet, inwiefern sie die ESG-Kriterien einhalten. Je höher das Rating des Unternehmens ist, desto besser performt das Unternehmen in den Bereichen Umwelt, Soziales und Unternehmensführung. Ein höheres Rating kann sich wiederum positiv auf einem besseren Ansehen auswirken und hilft Investoren und Stakeholdern, bessere, nachhaltige und verantwortungsbewusste Entscheidungen zu treffen.  

Herausforderungen beim ESG Reporting

Eine der wesentlichen Herausforderungen besteht in der Komplexität und darin, dass die regulatorischen Anforderungen sich ständig verändern. In den letzten Jahren wurden die Vorschriften strenger und es kamen immer mehr hinzu. 

Außerdem zählt das Datenmanagement ebenfalls zu einer großen Herausforderung, da eine große Menge an Daten gesammelt und verarbeitet werden muss. Oftmals kann es auch schwierig sein, an die präzisen und verlässlichen Daten zu gelangen. Der Ressourcenaufwand, der die Beschaffung und Pflege notwendig ist, kann auch zu sehr hohen Kosten führen, was ebenfalls eine Herausforderung darstellen kann.  

Überdies hinaus kann sich die  Transparenz auch als Schwierigkeit herausstellen, da sensible Daten offen und verständlich kommuniziert werden sollten, ohne die Wettbewerbsnachteile zu riskieren.

Vorteile des ESG Reportings

Trotz der bestehenden Herausforderungen können unter anderem folgende Vorteile des ESG-Reportings genannt werden:  

  • Transparenz: Die erforderliche Transparenz und Offenlegung der sozialen Verantwortung können dazu führen, dass Investoren und Kunden ein größeres Vertrauen aufbauen und sich dadurch der Ruf des Unternehmens verbessert. 
  • Umsatzsteigerungen: Durch nachhaltige Produktinnovationen können neue Märkte erschlossen werden und demnach wird nicht nur der ökologische Fußabdruck verbessert, sondern auch ein Umsatzwachstum kann erreicht werden. 
  • Besseres Risikomanagement: Potenzielle Probleme können früher erkannt werden und somit können die proaktiven Maßnahmen frühzeitig ergriffen werden. 
  • Zugang zu Kapital: Je besser das ESG-Rating ist, desto besser ist auch das Ansehen bei Investoren, bei denen nachhaltige und verantwortungsvolle Praktiken eine wichtige Rolle spielt. Dadurch kann der Zugang zu zusätzlichen Finanzmitteln erleichtert werden. 

Fazit ESG Reporting

Das ESG-Reporting ist ein wichtiges Instrument für Unternehmen, um Transparenz bei den Umwelt-, Sozial- und Governance-Praktiken zu schaffen. Mithilfe des Reportings kann unter anderem das Vertrauen von Kunden und Investoren gefördert werden, Risiken können besser gemanagt werden und kann zu einer längerfristigen Wertsteigerung führen.