Kanban ist eine Methode des Arbeitsmanagements. Sie hat zum Ziel, Abläufe flexibel zu gestalten und gleichzeitig einen kontinuierlichen, geordneten Workflow zu gewährleisten. Probleme wie Engpässe werden rasch erkannt oder ganz vermieden.
Kanban ist japanisch und bedeutet übersetzt in etwa: „Signalkarte“. Der Autohersteller Toyota entwickelte das System 1947 für seine Produktion. Um bedarfsgerecht produzieren zu können, erfand der Ingenieur Taiichi Ohno damals das sogenannte Pull-Prinzip, das das bisherige Push-Prinzip ersetzte. Beim Pull-Prinzip werden Produkte just in time entsprechend der Kundennachfrage produziert und geliefert. Anders dagegen das Pull-Prinzip, das auf Basis von Kalkulationen vorab produziert. Kanban verschlankt also den Produktionsprozess und reduziert Lagerbestände.
Grundlegende Prinzipien und Praktiken von Kanban wurden in der Softwareentwicklung aufgegriffen und adaptiert. Daraus entstand ein Framework mit Einsatzmöglichkeit im agilen Projektmanagement. Hier wählen die Teammitglieder – anhand vorhandener Kapazitäten – die zu bearbeitenden Aufgaben. Diese haben während der Bearbeitung den Status „Work-in-Progress“. Um eine Überlastung einzelner Teammitglieder und die Bildung von Engpässen im Team zu vermeiden, gibt es sog. Work-in-Progress-Limits (WIP Limit). Damit wird Anzahl der Aufgaben, die ein Teammitglied zu einem Zeitpunkt parallel bearbeiten darf, begrenzt. Das Kernstück, das sogenannte Kanban Board, visualisiert dabei Nachfragen und vorhandene Leistungsstärken.
Es gibt vier Prinzipien bei der Anwendung von Kanban:
Prinzip 1
Jetzt anfangen
Um Kanban in einem Unternehmen einzuführen, bedarf es keiner Vorarbeit. Kanban kann über jeden Workflow und jedes Projekt gelegt werden.
Prinzip 2
Evolutionäre Veränderungen verfolgen
Die essenziellen Verbesserungen, die Kanban herbeiführt, geschehen kleinschrittig.
Prinzip 3
Aktuell bestehende Rollen, Prozesse & Verantwortlichkeiten berücksichtigen
Kanban erzwingt keine Veränderung, ein Beibehalten bestehender Prozesse und Verantwortlichkeiten ist möglich. Kanban anerkennt den Wert dessen, was bereits vorhanden ist.
Prinzip 4
Führungsverantwortung auf allen Ebenen fördern
Optimale Performance kommt nur dann zustande, wenn alle an die Verbesserung glauben und daran mitwirken. Deshalb sind alle Mitarbeitenden dazu aufgerufen, Vorschläge als „Act of leadership“ einzubringen.
Um Kanban erfolgreich anwenden zu können, sollten diese 6 Kernpraktiken umgesetzt werden:
Kanban kann überall dort eingesetzt werden, wo sich Arbeitsabläufe und Prozesse wiederholen. Wann immer ein Projekt in „to do“, „in progress“ und „done“ unterteilt werden kann, ist Kanban einsetzbar.
Kanban ist ein einfaches, offenes und zugleich sehr hilfreiches Prinzip, das sich in jede Teamstruktur einbauen lässt. Häufige Anwendung findet Kanban im IT-Bereich, im Marketing, im Vertrieb und Personalmanagement.
Die Kanban-Methode bietet viele Vorzüge und einige wenige Nachteile. Vorteile von Kanban sind:
Die cplace Premium Application Enterprise Board [SE1] unterstützt die Kanban-Methodik und lässt sich flexibel an die individuelle Ausgestaltung der Methode anpassen.
Verwandte Begriffe: Agile Methode, Board, Scrum
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